Blaulicht
Kind liefert sich lebensgefährliche Verfolgungsjagd mit Polizei
Ein 15-jähriger Schüler ist in der Nacht auf Dienstag (05.03.2024) nach einer waghalsigen und lebensgefährlichen Flucht vor der Polizei in der Hagener Innenstadt mit einem Auto verunfallt.
Polizeibeamten fiel gegen 02.30 Uhr ein schwarzer BMW auf, der an einer roten Ampel an der Kreuzung Heinitzstraße/Märkischer Ring neben ihnen stand. Bei einem Blick in das Innere des Autos bemerkten die Beamten, dass hinter dem Steuer augenscheinlich ein jugendlicher Fahrer in Begleitung drei weiterer Jugendlicher saß.
Kurz nachdem der Fahrer seinen Weg in Richtung Wasserloses Tal fortgesetzt hat, wurde er aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von einer stationären Radaranlage am Märkischen Ring erfasst. Durch die Polizeistreife wurden daraufhin eindeutige Anhaltesignale gegeben. Dies interessierte den BMW-Fahrer aber offensichtlich wenig und er gab Vollgas. Dabei missachtete er zunächst eine rote Ampel und beschleunigte den BMW auf bis zu 120 km/h im innerstädtischen Bereich.
Zwischenzeitlich wurden weitere Polizeistreifen alarmiert. Der BMW-Fahrer raste mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit und unter Begehung zahlreicher Geschwindgkeitsverstöße weiter über die Volmestraße in die Eilper Straße. Im Anschluss fuhr er über die Frankfurter Straße stadteinwärts. Im Bereich der Fußgängerzone erreichte der BMW Geschwindigkeiten von teilweise 100 km/h. Der Fahrer drehte im Bereich des Friedrich-Ebert-Platzes sein Fahrzeug und fuhr weiter durch die Fußgängerzone in Richtung Eilpe. Im Bereich der Einmündung Böhmer Straße/Frankfurter Straße raste er auf einen Streifenwagen der Polizei zu. Der BMW-Fahrer leitete im letzten Moment eine Vollbremsung ein, wich aus und verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Hierbei kam er vor einer Hauswand zum Stehen.
Alle vier Fahrzeuginsassen konnten durch die Polizei widerstandlos vorläufig festgenommen werden. Bei dem Fahrer handelt es sich um einen 15-jährigen Jugendlichen aus Werdohl. Die Mitfahrer waren zwei 16-Jährige und ein 13-Jähiger aus ebenfalls Werdohl bzw. Lüdenscheid. Bei dem BMW handelt es sich nach derzeitigen Ermittlungen um das Fahrzeug der Mutter des 15-Jährigen. Der 15-Jährige ist in der Vergangenheit bereit schon mal wegen ähnlicher Taten aufgefallen.
Er wurde nun wegen zahlreicher Delikte anzeigt. Zudem erhielt seine Mutter als Halterin des BMW eine Strafanzeige. In diesem Zusammenhang wird auch geklärt, wie der Schüler an die Fahrzeugschlüssel gelangen konnte. Der BMW wurde durch die Polizei beschlagnahmt. Hinweise auf einen Drogen- oder Alkoholkonsum bei dem 15-Jährigen ergaben sich nicht.
Es ist zu vermuten, dass dieser aufgrund der fehlenden Fahrerlaubnis vor der Polizei geflüchtet ist. Auf diese wird er nun noch sehr lange warten müssen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Jugendlichen an ihre Erziehungsberechtigten übergeben. Der 13-jährige Fahrzeuginsasse gab gegenüber der Polizei an, dass er während der Flucht wahnsinnige Angst gehabt habe und brach in Tränen aus. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass durch das rücksichtlose und völlig verantwortungslose Verhalten des 15-Jährigen hier eingesetzte Polizeikräfte, die Jugendlichen selbst oder auch Unbeteiligte nicht verletzt oder gar getötet worden sind.
(sch)
Foto: Polizei