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Corona: Bisher 122 Infektionen mit mutertem Virus nachgewiesen
Ende Januar sind die ersten Infektionsfälle mit der britischen Virusvariante B.1.1.7 in Hagen aufgetaucht – inzwischen hat das Hagener Gesundheitsamt mittels Stichproben 122 Infektionen mit B.1.1.7 entdeckt. „Die britische Mutation ist in der Bevölkerung angekommen – auch in Hagen“, sagt Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen. Das Gesundheitsamt führt im Rahmen des Infektionsschutzes in erster Linie Reihentestungen bei Ausbrüchen durch sowie Testung von Kontaktpersonen. „Hier zeigt sich deutlich: Wird bei einem Ausbruch die Mutation stichprobenartig nachgewiesen, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass auch bei den übrigen Positiven die Virusvariante vorliegt.“
Vorgehen bei Ausbrüchen in Einrichtungen
Bei einem Ausbruch in einer Einrichtung – wie beispielsweise Krankenhäuser, Pflegeheime oder ähnliche – prüft das Gesundheitsamt die Ausbruchssituation genau. Nach Rücksprache mit anderen Gesundheitsämtern und der Bezirksregierung Arnsberg wird nicht mehr bei jedem PCR-Test eine variantenspezifische Untersuchung veranlasst. „Das erübrigt sich aus Sicht des Infektionsschutzes durch unser generelles Vorgehen“, so Dr. Scholten, „bei einem Ausbruch lassen wir Stichproben untersuchen – wird in einem Fall die Mutation nachgewiesen, behandeln wir grundsätzlich jeden Positivfall in diesem Kontext so, als würde die Mutation vorliegen.“
Auch Hausärzte, die für die Testung symptomatischer Personen zuständig sind, können für positive Proben bei Verdacht eine variantenspezifische PCR-Testung im Labor in Auftrag geben. „In Hagen ist bislang nur die britische Virusvariante aufgetaucht – andere nennenswerte Mutationen wie die südafrikanische Variante sind aktuell nicht bekannt“, sagt Dr. Scholten.
Frühzeitiges Quarantäneende nicht mehr möglich
Unmittelbar nach Auftauchen der ersten Hinweise auf die britische Virusmutation in Hagen hat das Gesundheitsamt sein Vorgehen hinsichtlich des Infektionsschutzes angepasst. Die Quarantäne- und Teststrategie in Hagen ist strenger: Alle positiv Getesteten – unabhängig davon, ob die Mutation vorliegt – werden zum Ende der Isolation ein zweites Mal getestet. Eine Entlassung aus der Isolation erfolgt erst, wenn der Retest negativ ausfällt oder bei einem plausiblen Krankheitsverlauf über dem infektiösen ct-Wert liegt – das bedeutet, die Person ist dann nicht mehr ansteckend. Auch die Kategorisierung der Kontaktpersonen als Kontaktperson 1 wird ausgeweitet, eine Reduzierung der Quarantäne durch ein negatives Testergebnis am zehnten Tag ist in Hagen nicht mehr möglich. Alle Kontaktpersonen der Kategorie 1 werden zweimal getestet, zu Beginn und zum Ende der Quarantäne.
Schulöffnung am 22. Februar
In Vorbereitung auf die vom Land geplante partielle Schulöffnung ab dem 22. Februar haben das Gesundheitsamt und der Fachdienst Schule der Stadt Hagen bereits Kontakt zu den Hagener Schulen aufgenommen. Die Teststrategie und das Ablaufschema beim Auftreten von Coronafällen an den Schulen wurden aktualisiert, um den Infektionsschutz mit möglichst ungestörter Anwesenheit im Präsenzunterricht zu vereinbaren.
B.1.1.7 ist ansteckender, Impfung wirkt
Die britische Mutation ist ansteckender als der Wildtyp. Grund hierfür ist eine Änderung an den Spikes, das sind die Teile des Virus, mit denen es an die menschlichen Zellen andockt. Nach bisherigen Beobachtungen ist nicht davon auszugehen, dass diese Variante schlimmere Krankheitsverläufe oder mehr Todesfälle verursacht. Hinweise auf eine verringerte Wirksamkeit der Impfstoffe gibt es bislang nicht.
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